Rückblick Juli 2025

 

Statistik

Der Juli begann hochsommerlich mit Wüstentagen, doch damit hatte der Monat in Sachen Hochsommer schon sein Pulver verschossen. Denn es stellte sich die Wetterlage auf langanhaltenden Tiefdruckeinfluss um und die Temperaturen waren eher verhalten, zeitweise sogar recht kühl. Erst in der letzten Dekade wurde es phasenweise wieder deutlich wärmer. Insgesamt war der Juli dennoch deutlich zu warm und übertraf seinen vieljährigen Temperaturmittelwert um 2,5°C. Grund dafür war die häufig dichte Bewölkung und somit die meist lauen Nächte mit zweistelligen Temperaturwerten. Vor allem im Süden, in Norddeutschland und auch teilweise in der Osthälfte war der Juli erheblich zu nass, der Westen und somit auch der Standort schauten dagegen in Sachen Regen eher in die Röhre. Am Standort war der Juli sogar leicht zu trocken, das Monatssoll wurde zu etwas weniger als 90% erfüllt. Da wäre durchaus mehr gegangen. Grund hierfür war der überwiegende Schauercharakter des Regens gewesen. Sehr nasse und eher trockene Orte lagen dabei dicht beieinander.
 
Tmittel Tnormal Abweichung Niederschlag Niederschlagssoll Abweichung
19,4°C 16,9°C +2,5°C 64,8 mm 73 mm -11,2 %

 

Atmosphärische Erscheinungen

Halos

Der Juli begann mit einem Halophänomen am 4. des Monats, wo unter anderem ein Parrybogen nachgewiesen werden konnte. Mit dabei war ein heller und sehr farbiger Zirkumzenitalbogen (ZZB). Ansonsten gab es eher wieder weniger Halos, da häufig tieferes Gewölk die Sicht auf hohe Eisbewölkung versperrte. Meist konnten dann nur noch Fragmente vom 22°-Ring, am 9. Juli auch vom Umschriebenen Halo, sowie am 18. des Monats auch von einem ZZB gesichtet werden. Zusammengefasst war der Juli recht haloarm.

Halophänomen am 04.07. heller und farbiger ZZB am 04.07. 22°-Ring am 06.07. Fragmente von 22°-Ring und Umschriebenen Halo am 09.07.
22°-Ring am 14.07. ZZB-Fragment am 18.07.

 

Polarlichter

Im Juli ist es wie im Juni noch häufig viel zu hell für Polarlichter, da die Mitternachtsdämmerung stört. Dennoch konnte ein Polarlicht am 5. Juli nachgewiesen werden, was sogar schwach visuell war. Es war aber nur sehr kurz sichtbar.

schwach visuelles Polarlicht in der Nacht zum 05.07.

 

Leuchtende Nachtwolken

In diesem Jahr lief die NLC-Saison im Juli zur Höchstform auf. Insgesamt zehnmal konnten Leuchtende Nachtwolken nachgewiesen werden. Allerdings fielen die NLCs häufig dichter Bewölkung zum Opfer. Herausragendes Ereignis war ein gewaltiges Display am Morgen des 20. Julis, wo die NLCs den Zenit überschritten und bis in den Südhimmel reichten. Auch am Ende des Monats gab es überraschend noch helle Morgendisplays.

NLCs am 04.07. nachts helle NLCs am 08.07. morgens helle NLCs am 10.07. morgens NLCs am 13.07. morgens
Leuchtende Nachtwolken am 14.07. morgens schwache NLCs in der Nacht vom 17. auf den 18.07. schwache NLCs am 18.07. abends gewaltiges NLC-Display am 20.07. morgens
helle Leuchtende Nachtwolken am 29.07. morgens helle NLCs am 30.07. morgens

 

Regenbögen

Zwar gab es wechselhaftes Wetter mit Schauern, doch nur dreimal konnte ein Regenbogen gesichtet werden. Bestes und zugleich hellstes Exemplar war ein Fragment am Morgen des 10. Julis. Die Exemplare am 29. und 30. Juli waren eher schwächerer Natur.

Regenbogen-Fragment am 10.07. Regenbogen am 29.07. Regenbogen-Fragment am 30.07.

 

Gewitter

Der Juli war kein Monat für Gewitter. Unter dem Tiefdruckeinfluss war es zwar wechselhaft, doch die richtig energiereiche Luftmasse, welche für Gewitter unabdingbar ist, gab es nur selten. Nach einer sehr warmen bis heißen Phase in der letzten Dekade gab es in der Nacht zum 21. Juli mal ein fotogenes Gewitter, wo ein paar Blitze festgehalten werden konnten. Das Gewitter selbst trat im Zuge eines Kaltfrontdurchganges auf.

Blitzeinschlag am 21.07. heller Erdblitz am 21.07. Wolkenblitz am 21.07. mehrteiliger Wolkenblitz am 21.07.

 

Andere atmosphärische Erscheinungen

Bei weiteren atmosphärischen Erscheinungen gab es recht häufig Morgen-, bzw. Abendrot. Insgesamt achtmal konnte es gesichtet werden, wobei die meisten eher schwächer ausfielen. Sehr eindrucksvoll waren zwei Abendröte am 8. und 21. Juli. Neben Morgen- und Abendrot konnte noch Purpurlicht mit Strahlen am Abend des 17. Julis gesichtet werden, außerdem gab es Irisieren, einmal an der Sonne am 12. Juli und einmal am Mond in der Nacht zum 13. Juli. Am 26. des Monats gab es außerdem Schattenstrahlen.

Abendrot am 08.07. etwas Morgenrot am 10.07. Irisieren am 12.07. Irisieren am Mond am 13.07.
Purpurlicht mit Strahlen am 17.07. etwas Abendrot an einem Cb-Eisschirm am 18.07. kräftiges Abendrot an Altocumulus am 21.07. etwas Abendrot an Cirrocumulus am 24.07.
Schattenstrahlen am 26.07. Morgenrot am 29.07. etwas Morgenrot am 30.07. etwas Abendrot am 31.07.